Digitalisierung für mehr Kreislaufwirtschaft:
Projekt #dzr der Hochschule Ruhr West unterstützt bei der Transformation
Wie kann die Digitalisierung beim Übergang in eine nachhaltige Zukunft helfen? Wie können die Industrie und IT-Wirtschaft den Green Deal als Chance nutzen? Und wie kann das Ruhrgebiet zur Vorzeigeregion für eine digitale Kreislaufwirtschaft werden? Antworten und Lösungen dafür sucht das Projekt #dzr. Der Projektauftakt fand am 30.08.2024 an der Hochschule Ruhr West (HRW) in Bottrop statt.
Der Projektname #dzr bzw. digital.zirkulär.ruhr steht für den Dreiklang aus Digitalisierung (d), zirkulärer Wirtschaft (z) und dem Ruhrgebiet (r). Das Projekt feierte am 30.08.2024 am Standort Prosper III der HRW in Bottrop seinen öffentlichen Projektauftakt. Den etwa 75 Gästen wurde in einem abwechslungsreichen Programm gezeigt, wie das Projekt unter anderem Unternehmen aus der Industrie und IT-Wirtschaft im Ruhrgebiet bei der Transformation unterstützen möchte. Beide Themen sind zentrale Bausteine des EU Green Deals, den #dzr als Wegweiser für seine Aktivitäten nutzt. Dafür erhält das Projekt von 2024 bis 2026 circa 2,6 Mio. € vom Land NRW und der EU. Die Förderung stammt aus dem sogenannten EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Uwe Handmann (HRW, Dekan Fachbereich 1, Projektverantwortlicher #dzr) und Paul Szabó-Müller (HRW, Projektleiter #dzr und Moderator) durften sich die Anwesenden über Impulse des NRW-Wirtschaftsministeriums freuen. In ihrer Videobotschaft lobte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur das Projekt: „Ihr Einsatz ist entscheidend dafür, dass das Ruhrgebiet als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zukunftsfähig aufgestellt ist. Das Projekt ist ein wertvoller Bestandteil der Transformation, die unsere gesamte Region NRW durchläuft, hin zu einer grünen Industrieregion und einer digitalen Vorreiterrolle.“
Bei der anschließenden Vorstellung des Projekts und der Projektpartner auf der Bühne wurde die enge Zusammenarbeit von HRW, Ruhr-Universität Bochum (RUB) und den sogenannten Transferpartnern bei der Bochum Wirtschaftsentwicklung (BoWE), Herne.Business und beim IT-Verband networker NRW e.V. deutlich. Die Transferpartner sind die wesentlichen Anlaufstellen des Projektes für Unternehmen und Schnittstelle zu den Hochschulen. Die HRW und RUB bündeln unter dem Label #dzr-Labs Kompetenzen verschiedener Forschungseinrichtungen, in denen Unternehmen aus dem Ruhrgebiet Inspiration, Wissen und Motivation tanken können.
Ein Höhepunkt des Tages war die Vorstellung der #dzr-Labs der HRW und RUB. Im Circular Digital Economy Lab (CDEL) und FabLab möchte die HRW Tür an Tür demonstrieren, wie Stoffkreisläufe digital unterstützt geschlossen werden können. Im CDEL kombiniert die HRW Künstliche Intelligenz, Robotik und weitere Technologien um das Recycling von Elektroschrott zu automatisieren und zu verbessern. Darauf aufbauend zeigt das benachbarte HRW-FabLab wie man mit 3D-Druck Produkte und Teile nachhaltig (um-)gestalten, produzieren und reparieren kann.
Die RUB präsentierte in Vorträgen die Angebote der drei beteiligten Lehrstühle, die gleichzeitig Teil des Forschungszentrums ZESS (Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service Systeme) sind. Der Lehrstuhl für Digital Engineering demonstriert an einer Produktionsanlage, wie man mit einem sogenannten digitalen Zwilling bzw. digitalen Produktpass den CO2-Fußabdruck eines Produkts bereitstellen kann, um so die Daten in der Lieferkette weiterzugeben. Der Lehrstuhl für Produktionssysteme widmet sich im ZESS sowie in seiner Lern- und Forschungsfabrik der intelligenten ressourceneffizienten Produktion (z. B. der Auf- und Wiederaufbereitung von Produkten, Nachrüstung von Maschinen, Wertstromanalyse). Der Lehrstuhl für Industrial Sales and Service Engineering bildet mit Angeboten zu Geschäftsmodellen und Innovationsökosystemen gewissermaßen eine Klammer für die Projektaktivitäten. Mit diesen und weiteren Angeboten kann #dzr eine sehr große Bandbreite an digitalen Technologien und Anwendungsmöglichkeiten für Circular Economy demonstrieren.
Zum Abschluss stellte Projektleiter Paul Szabó-Müller das umfassende Unterstützungsangebot vor.
Digitale Produktpässe (DPP) einzuführen wird für viele Unternehmen nach und nach zur gesetzlichen Pflicht. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Unterstützung des Übergangs in eine echte Kreislaufwirtschaft (Circular Economy).
In der Veranstaltung geht es zunächst um einen ersten Einstieg in das Thema DPP. Im weiteren Verlauf werden Chancen und Herausforderungen für Unternehmen in NRW diskutiert und erste Ansätze für die Einführung von DPP in der Unternehmenspraxis aufgezeigt.
Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen aller Branchen, die einen DPP schon bald einführen müssen.
Der Unternehmer-Workshop wird im Rahmen der Initiative „Circular Hotspot NRW“ vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) NRW, dem Projekt #dzr I digital.zirkulär.ruhr und Herne.Business durchgeführt.