Herne überzeugt die Jury mit seinem Feinkonzept zur nachhaltigen Mitarbeitermobilität

Seit knapp einem Jahr beteiligt sich jetzt die Stadt Herne am Landeswettbewerb „ways2work“, um für das Gewerbegebiet Friedrich der Große eine nachhaltige Pendlermobilität voranzubringen. Wesentliche Arbeitsschritte waren dabei eine Mitarbeitendenbefragung zur eigenen Mobilität zum Arbeitsplatz, die ca. 200 auswertbare Fragebögen ergab und diverse Ortsbegehungen zur Bestandsaufnahme der kompletten Infrastruktur. Eine Analyse der Wohnorte auf Basis von rund 2.400 anonymisierten Datensätzen, die die Unternehmen zur Verfügung gestellt haben, rundete die Untersuchung ab.

Nach Abschluss der Untersuchung und einer Konzepterstellung für zukünftige Arbeitsschritte haben sich 7 Kommunen im Landeswettbewerb weiterqualifiziert und die Umsetzungsstufe erreicht. Und Herne ist mit dem Gewerbegebiet Friedrich der Große weiterhin dabei. Neben dem privilegierten Zugang zu Fördermitteln wird auch ein/e Mobilitätsmanager*in in den nächsten Monaten seine/ihre Arbeit für das Gewerbegebiet aufnehmen, um die Förderung von nachhaltigen Verkehrsoptionen und das betriebliche Mobilitätsmanagement zu verbessern.

Das Ministerium gratuliert den Herner Projektverantwortlichen und schreibt in der Begründung: „Projektgebiet ist ein randstädtisch am Rhein-Herne-Kanal gelegenes Gewerbegebiet (Friedrich der Große), aus dem sich zehn Unternehmen an den Maßnahmen des Feinkonzepts beteiligen. Inhalt des Feinkonzepts ist ein umfangreicher Maßnahmenmix, der sowohl alle Verkehrsmittelarten als auch gezielte Maßnahmen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement und zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge vorsieht. Die Jury würdigt den beschriebenen Maßnahmenmix als nachvollziehbar und vorbildlich. Insbesondere die in der Wettbewerbsausschreibung nicht geforderte zusätzliche Berücksichtigung von Zielen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge wird gelobt. Weiterhin wird das Engagement der Projektbeteiligten und die bisher gezeigte gute Organisation seitens der Stadt Herne hervorgehoben.“

Thorsten Rupp (Stadt Herne) freut sich sehr über das durchweg positive Feedback der Jury und erklärt: „Wir prüfen gerade mit den Partnern die weiteren Fördermöglichkeiten zur Installation eines Mobilitätsmanagements, die uns vom Ministerium zugesagt worden sind. Auf jeden Fall freue ich mich, dass die bisher gute Kooperation mit der HCR sowie Herne.Business auch in Zukunft Bestand haben und ein Garant für die erfolgreiche Umsetzung sein wird.“

Die Umsetzungsphase beginnt im Frühjahr 2024 und läuft bis 2027. Nach Bewilligung der Förderanträge werden bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für die Umsetzung der ausgewählten Projekte gefördert.

Dirk Rogalla (HCR) definiert bereits jetzt die nächsten Schritte für sein Unternehmen: „Wir werden jetzt noch einmal mit Unterstützung des Mobilitätsmanagements sehr direkt auf die Unternehmen zugehen, um eine weitere Harmonisierung unseres Angebots mit den unternehmerischen Bedürfnissen, z. B. im Bereich der Schichtdienste, zu diskutieren.“

Der Kreis der beteiligten Unternehmen soll zur Steigerung der Effizienz und Auswirkung der Projektmaßnahmen noch erweitert werden. Aus diesem Grund ergänzt Dr. Dirk Drenk (Herne.Business): „Unsere Aufgabe im weiteren Projektverlauf wird es sein, dem Mobilitätsmanager in Zukunft auch bei den Unternehmen die Türen zu öffnen, die bisher nicht aktiv mitgewirkt haben.“

Bei dem Landeswettbewerbs ways2work des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, der in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung 2022 gestartet ist, stehen folgende Fragen im Fokus:
– Wie können Mitarbeitende motiviert werden, mehr den ÖPNV oder das Fahrrad für den Weg zur Arbeit zu nutzen?
– Was können Betriebe dafür tun?
– Was die Kommunen gemeinsam mit den Firmen?
– Unter welchen Voraussetzungen können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen, das Auto stehen zu lassen?

Foto: Treffen der Projektpartner bei der PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co. KG

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